Emetteur: Heinrich Kaiser
Destinataire: Walter Zelger
Lieu d'envoi: Stans
Date d'envoi: 17-11-1857
Lettre de Heinrich Kaiser à son beau-frère Lorenz Justin Ritz. Commande de vin rouge - Sœur Katharina souhaite acheter du vin "Umagnia" - Compliment pour la peinture de Raphael Ritz - Nouveau pasteur Niederberger à Stans - La nouvelle route d'Alpnach à Hergiswil.
Theurster Herr Schwager!
Auf Ihr Schreiben an meinen Bruder Louis, in welchem Sie melden, dass wir wieder von Ihrem rothen Wein haben können; bin ich nun so freÿ von diesem Anerbiethen Gebrauch zu machen und habe daher das Fässlein, in welchem Sie uns den Wein gesandt, bereits durch Fuhrmann Sager an Ihre Adresse retourniert. Hiermit ersuche Sie, um uns gefälligst dieses Fässlein mit Ihrem guten rothen Wein wieder zu füllen und dann selbes durch die Fuhr, so Sie am sichersten und billigsten finden, zu senden. Dieser Wein wäre für meine liebe Frau und Schwester Katarina bestimt. Von der letzt erhaltene besonders meiner lieben Frau sehr gut thut, so bin ich sehr froh wieder von dieser Qualitait zu erhalten, um so mehr da selben laut Ihrem Brief dieses Jahr viel süsser sein soll – was allerdings zu schätzen ist und wesswegen wir gerne 5 Fs mehr per Sester bezahlen.
Dem Spediteur, so aus Fässlein dem Fuhrmann Sagera habe den Auftrag ertheilt selbes franco an Sie zu spedieren, was er versprochen hat zu thun; sollten Sie aber dennoch Unkösten haben, so bitte Sie es mir in Rechnung mit dem Wein zu bringen.
Schwester Katarina hätte auch noch Lust mit dem Umagnia Bekantschaft zu machen, weil ihr Herr Raphael gesagt, dass dieser Wein ein ganz ausgezeichneter Magenarznei ? sei. Daher wünschte sie von Ihnen gelegentlich zu vernehmen, ob dieser Wein gesund, gut und transportable sei, und was der Sester vom recht guten kosten möchte.
Es freut mich herzlich, dass Herr Raphael auf der Kunstausstellung in Bern so ehrenhaft bestanden ist: Allenthalben habe sein Bildchen loben hören. Dieses wird ihm Muth machen. Grüssen Sie mir ihn mit dem Wunsche, dass er seine Gesundheit wieder recht gut herstellen möchte. Balmer, der wirklich wieder hier ist und diesen Winter in hier bleiben wird, lässt Raphael ebenfalls grüssen.
Das neueste von hier ist das Absterben unsers Pfarrer’s Zöryc. Seit Allerheiligen haben wir nun einen neuen Pfarrer; nehmlich der ehemaliger Pfarrer von Buochs, Niederberger. Dieser Herr ist ein eifriger Seelsorger und in hohen Gunsten beim Bischoff, welcher letzten Octobre in hier gefirmt hat.
Die Strasse von Alpnacht nach Hergiswil wird wegen der herrlichen Lage ausgezeichnet. Vom Acher weg ist die Strasse bis Hergiswÿl bereits gangbar.
In unser Familie ist so zimlich alles im alten, einzig Schwester Katrina ist wieder einige Zeit zimlich krank. Ich male immer aus Leibskräften und bin dennoch immer mit den versprochenen Arbeiten im Rückstande, was ich eigentlich nicht ungerne sehe.
Nun habe ich Ihnen, Ihrer Frau Gemahlin und dem lieben Raphael und Wilhelm noch recht viele herzliche Grüsse von uns zu vermelden.
Leben Sie recht wohl und ich verbleibe in alter Liebe; Ihr stets ergebensteter SchwagerHeinrich Stans den 17. November 1857d.