Emetteur: Heinrich Kaiser
Destinataire: Walter Zelger
Lieu d'envoi: Stans
Date d'envoi: 30-08-1857
Heinrich Kaiser au beau-frère Lorenz Justin Ritz. Vœux de fête - séjour de sa femme à Rigi-Kaltbad - grand ton des distingués curistes qui s'y trouvent - éloge du tableau de Raphaël "Der Hausierer" - commande de vin - maladie du prêtre et mort du cousin Kaiser von der Thurenmatt.
Stans den 30ten August 57.
Theurster Herr Schwager!
Ihre wohlgemeinte Glückswünsche auf unsern Namenstäge, verdanke Ihnen auf es verbindlichste und erwiedere Ihnen selbe von Herzen, auch auf Ihr Namensfest so wie den 5ten September feiern. Der liebe Gott möge Sie und Ihre werthe Familie recht lange im besten Wohlsein erhalten und Ihnen alles reichlich verleihen, was zu Ihren Nutzen und Wohl gereichen kann. et cetera et cetera
Es hat uns sehr gefreut von Ihnen zu vernehmen, dass es mit Ihrer Gesundheit gut steht, welches ich auch so zimlich von uns in hier melden kann. Meine liebe Frau war 3 Wochen auf der Rigi Kaltbad, nahmlich während der heissen Zeit vom 20ten July bis 9 August; sie befand sich dorten sehr gut, obwohl der allzu grosse Ton der vornehmen Churgäste etwas lästig war. Die guteBergluft, das vortreffliche Wasser so wie die Wolken haben ihr wohl gethan, so dass wir mit dieser Kur zufrieden sind. Auch Bruder Louis war während der gleichen Zeit mit Docteur Deschwanden im Bade St Moritzen (Cant. Graubünden) und rühmt so wohl den dorthigen Aufenthalt als das berühmte Sauerwasser sehr, Brüder Franz und Kaspar hingegen, befanden sich am eidgenössischen Schützenfest in Bern. Franz rühmt das Gemälde von Raphael „der Hausirer“; selbes solle allgemein gut gefallen, was ich auch noch von andern mit Vergnügen vernohmen habe. Sowohl die Auffassung als die Reinheit der Farben sei sehr gut; der Hausirer sei so gut mit dem Anrühmen des (schaal| Schals?) Schall Schaall ? beschäftigt, dass die noch Unentschlossene selben sicher nehmen werde.
Der Wein so wir von Ihnen haben, ist ausgezeichnet; alle so selben verkostet haben finden ihn vortrefflich. Wenn wir Ihre Güte nicht zu sehr missbrauchen müssten, so würden wir gerne wieder das leere Fässchen zum füllen zurück senden, zwar erst im Winter.
Bruder Louis verreisst morgens nach Genf, um einige Tage bei seinem Freunde Lentulus zuzubringen. Louis sowie die übrigen Geschwister grüssen Sie und lassen Ihnen auf Ihr Namensfest gratulieren.
Unser Pfarrer, (Zöry| Zöny?) Zäry Zäny b, ist seit längerer Zeit bedeutend krank und wird schwerlich lange mehr haben. Man ist für die Besetzung dieser Stelle noch im ungewissen.
Vetter Kaiser, in der Thurmmatt, Vater vom Jakob, ist vor einem Monath gestorben, da dieser Herr sehr dem Trinken ergeben war, so ist dieser Verluest klein und sein Sohn Jakob ist daher noch bei jungen Jahren zu einem bedeutendem Vermögen gekommen.
Die Strasse beim Acher nach Hergiswyl geht gut vorwärts; mann hört den ganzen Tag bompardieren. – Bei dieser schönen Witterung hat es hier sehr viele Reisende.
Zum Beschlusse grüsse Sie, Ihre werthe Frau und den lieben Wilhelm recht herzlich; das gleiche beauftragt mich auch meine liebe Frau und Kinder; und Sie sollen bald wieder einmal nacher Stans kommen.
Ihr ergebenster SchwagerHeinrich