Emetteur: Raphael Ritz
Destinataire: Lorenz Justin Ritz
Lieu d'envoi: Düsseldorf
Date d'envoi: 14-09-1863
Düsseldorf den 14. September 1863.
Bester Vater!
Ihren werthen Brief mit beiliegendem Betrage von 210 Franken habe ich erhalten und sage Ihnen dafür besten Dank. Sie schreiben, ich sollte Ihnen am Tage meiner Abreise antworten: der ist nun heute abends; ich hätte Ihnen sonst schon auf den 5ten September geschrieben, konnte aber damals noch nicht genau den Abreise-Tag angeben, weil das Ausstellen des Bildes „Gottesdienst“ et cetera , das Trocknen, Ueber- zeichnen, Verpacken und so weiter sich bis jetzt hinauszog; heut geht auch das Bild nach Köln ab und ich damit, aber dann noch weiter. Das Bild hat hier recht gefallen, allseits; auch die Kritik in Jurnal war günstig, ich werde sie mitbringen.
Es ist nun schon spät, Ihnen auf Ihren h. Namens- und Geburtstag zugratulieren. Hätte ich gewusst, dass es sich so weit herauszieht, hätte dennoch früher, auf den 5ten geschrieben. Nun, herzliche kindliche Wünsche gelten immer, und so wünsche ich Ihnen denn noch nachträglich, alles, alles Gute, was Sie beglücken und erfreuen kann. Ich wünschte Ihnen alles Gute sagen zu können, was ich an Ihrem Namenstage für Sie fühlte und jederzeit fühle. Nehmen Sie (diese| diese ?) nachträglichen Wünsche noch gütig an, erfreuen Sie mich fortan Ihres Wohlwollens! –
Sehr freute es mich, Sie in Goms noch treffen zu können, sollte es möglich sein. In Stans et cetera werde ich den Aufenthalt nun möglichst kurz machen. Mit der Gesundheit ist es gut.
Nun 1000 Grüsse, an Sie, Mama, Wilhelm, alle! Auf ein frohes Wiedersehen!
Ihr dankschuldigster Sohn Rafael.